Viele Künstler wissen um den gezielten Rückzug, um mit ihrer Schaffenskraft und Kreativität in Kontakt zu treten und Inspiration zu erfahren. Nur was sich im geschützten Raum des Ateliers zeigt, kann authentisch und einzigartig ausgedrückt werden und andere Menschen berühren.
Für den Alltagsmenschen wird es schon schwieriger. Während wir uns über Social-Media verbinden, bescheinigen Studien, dass sich der Großteil der Menschheit so einsam fühlt, wie nie zuvor.
Mit dem Blick auf Instagram, scheint es jedoch nur uns selbst zu betreffen – alle Anderen scheinen connected und happy!In diesem Umfeld ist es nicht leicht allein zu sein, fürchten wir doch, dass man uns ausschließt – denn Alleinsein ist gesellschaftlich stigmatisiert.
Wenn eine Pandemie die Freundschaftsbande bis zum Zerriß spannt, Beziehungen enden oder der Körper das Haus nicht verlassen darf, sind wir jedoch unweigerlich mit dem Alleinsein konfrontiert.
In diesen Momenten geraten wir für gewöhnlich in Panik und es gilt, sich schnell zu beschäftigen, um sich auf keinen Fall einsam oder verlassen zu fühlen.
Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, wir fürchten uns vor dem, was uns in der Stille begegnen könnte. Stattdessen verlieren wir uns in Ablenkung und Zerstreuung und verpassen damit die Chance, uns selbst zu begegnen.
In der Meditation finden wir die Möglichkeit, uns immer wieder kontrolliert, in uns selbst zurückzuziehen, um mit Einsamkeit und Verlassenheit in Kontakt zu kommen, sie besser kennenzulernen und uns im Idealfall mit ihnen anzufreunden.
Dabei geht es nicht darum, sich vor der Welt zu verschließen, um Herausforderungen und Schwierigkeiten zu vermeiden, sondern sich bewusst der Stille zu widmen um Leere entdecken, Gelassenheit und Frieden zu finden und zu spüren, dass wir in Verbindung mit allem stehen.
Es ist eine Kunst sich zurückzuziehen. Nur dadurch können wir authentisch und einzigartig mit der Welt in Kontakt treten, andere Menschen berühren und als Inspiration wirken, ohne uns auf Instagram zu maskieren zu müssen.
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