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Fröhliche Weihnacht?

Weihnachten, das Fest der Liebe. Freude, Stille und klingende Herzen. Der perfekte Zeitraum, um Freundlichkeit und Mitgefühl für schwierige Menschen zu üben.

Sitzt man sich jedoch in der Praxis damit auseinander, schallt das Herz plötzlich weniger hell, die Stille weicht grollenden Gedanken und die Freude wird vom Schmerz gedämpft.


Gerade in den letzten Wochen prallen Weihnachtsideale mit der Wirklichkeit zusammen und hinterlassen das latente Gefühl, etwas stimmt hier nicht.

Verantwortliche sind schnell gefunden und die Frage taucht auf, ob diese Personen wirklich Verständnis verdienen. Immerhin, ist es doch ganz klar ihre Schuld, dass der Kerzen heller Schein sich trübt! Sollte ich nicht achtsam strafen? Ein Versäumnis hier, ein Wörtchen da, einen Rückzug dort? Ich wünschte mein Geist würde beim schreiben von Texten ähnlich kreativ arbeiten.


An diesen Tagen ist es eine Herausforderung, in der Meditation gute Wünsche zu senden. Immer wieder plant mein Kopf Kleinkriege mit großen Budget, klärt die Schuldfrage, verliert sich in Variationen der Konflikte und Metta aus dem Blick.


Bemerke ich diese Tendenzen, heißt es zu mir zurück kommen und erst einmal mich selbst mit Mitgefühl versorgen. Mir selbst die Hand aufs Herz zu legen. Für den Schmerz, den ich spüre, für den Widerstand der sich zeigt, für die Unfähigkeit gerade Freundlichkeit auszusenden.

Das macht weich, öffnet und ich habe die Möglichkeit die Empfindungen im Körper zu erforschen und meine Verletzung (auf)zu-spüren, die Gedankenschleifen meist zugrunde liegt.


Ich bemerke Ohnmacht, Wut, Trauer und Angst. Ich bleibe nah an der körperlichen Erfahrung, ohne etwas zu verändern, los zu werden oder auszuagieren. In diesem Bereich liegt etwas tröstliches, heilendes. In Verbindung mit mir selbst, zeigt sich Verständnis dafür, dass schwierige Personen verletzen mussten, weil die gewohnheitsmäßige automatische Reaktion auf Stress in Angriff oder Flucht liegt.


Mir wird bewusst, dass selbst gedanklicher Angriff oder Rückzug letztendlich auch mir selbst schadet. Etwas entspannt sich in mir. Ich spüre den Unterschied, zwischen Freundlichkeit und Strenge. Zwischen einem verschlossenen und offenen Herzen.


 

Wenn Du Begleitung auf deinem Weg suchst, empfehle ich meinen Kurs Mehr Mitgefühl mit Metta, auf Insight Timer, den Du im Premium-Abo anhören oder für sieben Tage kostenlos testen kannst.


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